Samstag, 10. Dezember 2016

Going Cross: Die Jagd

Für alles gibt ein erstes Mal. Da ich nun seit einiger Zeit eine Actioncam besitze, wollte ich euch einen Einblick in mein Training gewähren. Alle Videoaufnahmen  in dem Video habe ich mit meiner neuen GoPro Hero 5 black aufgenommen, die Fotos hingegen habe ich zumeist mit einem iPhone 5 geschossen. Für den Schnitt habe ich auf Apples iMovie Program zurückgegriffen. Ich hoffe euch gefällt mein allererstes Video überhaupt. Nun aber genug palavert – viel Spaß beim Anschauen!

Dienstag, 22. November 2016

Going Cross: Mein Canyon Inflite

Seit ziemlich genau einem Jahr fahre ich nun dieses gute Stück, das Canyon Inflite 9.0. Dann wäre es  doch an der Zeit meine Erfahrungen mit euch zu teilen. 



In meiner Jungendzeit gab es in der Offseason stets nur monotones Straßentraining am Wochenende, Krafttraining und stupides Rollentraining unter der Woche. Mit etwas Glück ging es ab und zu  auf die Bahn und man hatte Angst in Frankfurt Oder die alte Steilwand herunterzurutschen. Nun bin ich aber seit dem letzten Jahr professioneller Hobbyfahrer und dementsprechend konnte ich den letzten Winter nicht einfach faulenzen, wie die Jahre zuvor. Ich bin zwar auch ein akzeptabler Läufer, kann mich aber eigentlich nicht dazu motivieren – insbesondere nach der traumatischen Erfahrung, von meinem Vater und unserem Hund im Training abgezogen worden zu sein. Viele meiner Freunde fahren im Winter Mountain Bike oder Cyclocross und so stand mein Entschluss fest, mir auch einen Crosser zuzulegen. Da ich außerdem in Greifswald nahe der Küste wohne, mit einem riesigen abwechslungsreichen Wald vor der Haustür, war auch ich besonders motiviert die Umgebung abseits der Straßen zu erkunden.

Für mich als totalen Cyclocrossnoob waren die Anforderungen an meinen ersten Crosser dennoch hoch. Er sollte extrem robust sein, um das strenge Winterwetter hier im hohen Norden mit der salzhaltigen Luft gut wegstecken zu können und nebenbei die unvermeidlichen Anfängerstürze zu überleben. Daher war eloxiertes Aluminium das Rahmenmaterial der Wahl. Für mich als Materialfetischisten musste es natürlich eine 11fach Schaltgruppe mit hydraulischen Scheibenbremsen sein. Tubelessready Laufräder und hochwertige Anbauteile standen auch auf meiner Wunschliste. Mein Budget hatte für all dies eine Höchstgrenze von 2000€. Zur Auswahl standen hier für mich das CUBE Cross Race SL, das Planet-X XLS (Rival mechanical) und das Canyon Inflite 9.0.

Schlussendlich habe ich mich dann für das Canyon entschieden. Es war nicht nur das leichteste Rad, sondern hatte vor allem meiner Meinung nach das robusteste Rahmenset – eloxiertes Aluminium vs. lackiertes Aluminum, bzw. Carbon. Außerdem war das Inflite mit einer auf Komfort orientierten Vollcarbongabel ausgestattet. Zudem hatte es auch eine hochwertige Ausstattung, vor allem in Bezug auf Laufräder und Anbauteile. Den Ausschlag gab schließlich auch die Farbe – schwarz mit roten Akzenten entsprach doch genau meinem Style!
Nach der Bestellung folgte allerdings erst einmal Ernüchterung. Canyon hatte im letzten Herbst massive Probleme beim Versand ihrer Bikes. Dies lag wohl an der Umstellung ihres Computersystems und führte zu z.T. massiven Verzögerungen in der Auslieferung. Hierbei erhielt ich dann mehrere E-Mails mit unterschiedlichen Versandterminen. Auch ihre Hotline war zwischenzeitlich kaum zu erreichen. Allerdings waren die Mitarbeiter sowohl im Servicechat als auch auf Facebook sehr kompetent und hilfsbereit. Dementsprechend hatte ich auch wenig Verständnis für den teilweisen rüpelhaften Ton einiger anderer Facebooknutzer auf ihrer Seite, der sich schon fast zu einem Shitstorm ausweitete. Nach einigem Warten stand dann eines schönen Dezembermorgens auf einmal völlig überraschend der Postbote mit einem Canyonkarton  vor der Tür. Ganz schnell war das Rad dann ausgepackt und zusammengebaut. Die Freude war riesig, schließlich sah das Inflite einfach nur umwerfend aus.



Es passte auch wie angegossen. Mein Inflite hatte ich in Größe S geordert und es entspricht damit auch der Rahmengröße, die ich bei meinem Straßenrad fahre. Schon die ersten Fahrten haben mich begeistert. Das Inflite ist super agil und man kann damit perfekt die Trails im Wald langheizen. Erstaunlicherweise ist es sowohl steif im Antritt und lässt sich richtig präzise lenken, aber ist dennoch  sehr komfortabel. Das ist insofern ganz praktisch, als das man hier keine Trainingsrunde drehen kann, ohne auf holperigen LPG-Plattenwegen aus DDR Zeiten zu landen, von Kopfsteinpflasterstraßen ganz zu schweigen. Die 11fach Schaltung funktioniert schnörkellos. Canyon hat auch die Schaltung und Bremsen vorbildlich verkabelt, mit entsprechenden Rahmenschützern. Nur an der Hydraulikleitung der hinteren Bremse habe ich hinten einen Jagwire Rahmenschützer und vorne einen Schutzsticker am Oberrohr nachgerüstet – damit Dreck und Sand nicht über die Zeit das Eloxal wegschmirgeln. Für mich ist das Inflite mein erstes Rad mit Scheibenbremsen überhaupt – nach über einem Jahrzehnt Radsport. Die hydraulischen Scheibenbremsen sind einfach genial. Sie sind von der Bremskraft her brachial und lassen sich kinderleicht dosieren. Natürlich muss man sie erst ordentlich einbremsen. Die Metallbeläge von Shimano neigen zugegebenerweise etwas zum Quietschen, wenn es richtig nass und dreckig ist – bzw. wenn man nach der letzten Schlammschlacht sein Rad nicht geputzt hat. Diese Tatsache hat allerdings nichts mit dem Inflite an sich zu tun, sondern ist dem Belag geschuldet. Wen es stört, der kann sich ja organische Beläge zulegen. Das einzige, das mich an dem Rad gestört hat, war die Vorbaulänge. Normalerweise kommt das Inflite in der Größe S mit einem 90mm langen Vorbau. Für meinen Geschmack ist das etwas kurz, allerdings sitze ich gerne etwas gestreckter auf dem Rad und für andere mag das durchaus perfekt sein. Canyon verwendet nun aber das etwas außergewöhnliche Gabelmaß von 1 1/4 Zoll (vs. 1 1/8). Das ermöglicht zwar technisch hervorragende Gabeln, aber schränkt die Auswahl an Vorbauten stark ein. In Deutschland gibt es de facto nur die Vorbauten von Canyon selbst, den Ritchey 4 Axis und ein neues Modell von Zipp. Ich selber habe mir dann für 20€ auf Ebay ein 110mm  Exemplar von Ritchey ersteigert und dann war meine Position auf dem Inflite perfekt!



Ich habe den ganzen letzten Winter über auf dem Inflite trainiert. Dabei musste es einiges aushalten – Dauerregen, Schlamm, Schnee und Eis. Nicht immer habe ich es dabei top gepflegt und es stand auch schon mal eine Weile verdreckt rum oder wurde ungeputzt einfach nochmal gefahren. All dies hat das Rad nicht sonderlich beeindruckt und selbst mein halbes Dutzend Anfängercrashs hat es überlebt. Hier ist auch noch ein Tipp: Bestellt euch am besten gleich 2-3 Ersatzschaltaugen mit, insbesondere wenn ihr wie ich immer auf die rechte Seite stürzt.
Eigentlich sollte das Rad dann im letzten Frühjahr eine wohlverdiente Sommerpause genießen können. Aber daraus wurde nichts, da meine Freundin nun auch mit dem sportlichen Radfahren angefangen hatte und wir daher diesen Sommer ausgedehnte Touren an der Ostseeküste und auf dem Berlin-Usedom Radweg zurückgelegt haben. Zudem habe ich das Inflite zum Commuten nach Usedom genutzt. All dies hat es mit Bravour bestanden und so steht nach einem Jahr die stolze Distanz von 5000km auf dem Tacho. Folgende Teile habe ich dabei verschlissen: einen Satz Reifen, eine Kette, Kugellager der Hinterradnabe und einen Satz Bremsbeläge. Der Rest des Bikes ist in einem 1A Zustand.



Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meinem Inflite 9.0. Nach einem Jahr hat es sich mehr als einfach nur bewährt und es ist für mich immer noch eine geniale Spaßmaschine. Das Modell ist zur Zeit zum Preis von 1999€ erhältlich und ich würde es jederzeit wieder kaufen.

Bis zum nächsten Mal! #InfliteRocks

Samstag, 5. November 2016

Ronnys Giant Defy #1

Viele von uns kennen Ronny Velox oder zumindest seine Videos. Einige glauben sogar, dass ihm der gleichnamige Radsportverein (Velox Berlin e.V) gehört. Natürlich entspricht letzteres nicht der Realität, aber seine Filme und  kurzen Videoclips haben diese tolle Truppe erst so richtig bekannt gemacht. Wenn man ihm auf den diversen Social Media Kanälen folgt, erhält man hautnahen Einblick in die vielen Rennen und Events der deutschen Jedermannszene.

Ronny wie wir ihn kennen!

Zusammen mit Simon Geschke bei den Vattenfall Cyclassic 2015

Ronny ist ein großer Fan von Bikes der Marke Giant. Da ist es nicht verwunderlich, dass der Kamerawagen bei den meisten Rennen hier im wunderschönen Osten Deutschlands sein Giant Defy Composite 2 (2013) ist. Dafür wird eine Actioncam unter den Sattel und eine an den Lenker geschraubt. Nun ist es nicht verwunderlich, dass nach drei Jahren intensiver Benutzung das Defy ganz schön mitgenommen ist. Die meisten unter uns, die intensiv Radsport betreiben, tauschen ihre Bikes auch in diesem Rhythmus aus. Trotz der bissigen Kommentare unserer Freunde, sich doch mal ein neues Rad zu gönnen, haben Ronny und ich uns aber für einen anderen Weg entschieden.

Das Defy im Originalzustand

Wir wollen das Rahmenset behalten und nach und nach alle Komponenten austauschen – so steht am Ende quasi ein neues Rad da. Der Hauptgrund für unsere Entscheidung ist, dass der Rahmen in einem sehr guten Zustand ist und durchaus auch sehr hochwertig ist – schon beim Neurad steckte der Löwenanteil des Wertes im Rahmenset. Bei meinem ersten eigenen Rennrad, das Canyon F10 Ultimate, war es ähnlich. Hier macht es kaum Sinn, ein komplett neues Bike mit Carbonrahmen zu kaufen, das dann wieder nur mit qualitativ mittelmäßigen Komponenten ausgestattet ist – zumindest in der Preisspanne von 1500€-1800€. Stattdessen wollen wir das Geld in hochwertige Komponenten, Anbauteile und einen coolen Laufradsatz stecken. So bekommt man für weniger Geld einen einzigartigen Highendrenner. Neben dem Geldbeutel schont das auch die Umwelt.

Das Defy mit einem getunten Zipp LRS

Ronnys Defy ist mit einer kompletten SRAM Apex 10 fach ausgestattet. Hier wollen wir SRAM 10fach treu bleiben und einfach auf RED, bzw. Force, umrüsten – natürlich mit der ein oder anderen Tuningmaßnahme. Da zur Zeit der 11fach Hype umgeht und es vielen nach einer elektronischen Schaltung gelüstet, werden einem diese mechanischen 10fach Komponenten hinterhergeworfen. Einen neuen Fizik Arione Sattel hatte Ronny schon rumliegen und ich konnte ein Paar Look Keo Sprint Pedale beisteuern, die seine uralten Look Delta ersetzten. Kette und Kassette haben wir auch schon erneuert und hier auf Ultegra 6700 aufgerüstet. Zudem wurden ein paar günstige CNC-gefräste Kettenblätter von Procraft und Kettenblattschrauben von KCNC verbaut. Zu guter Letzt hat das Defy auch noch ein funkelnagelneues SRAM Force 10fach Schaltwerk bekommen. All dies ist im laufenden Betrieb erfolgt, schließlich wollten wir nicht mitten in der Saison ein halbfertiges Rennrad rumstehen lassen. Ronny hat einige Impressionen im folgenden Video festgehalten.


Über den Winter wollen wir das Bike jetzt fertig bauen. Im zweiten Teil könnt ihr euch dann auf den detaillierten Aufbau freuen – komplette Teilleiste, Aufbauprozess und Materialtest. Vielleicht möchte ja sogar jemand Ronny sponsern die nächste Saison. Insbesondere über einen coolen Aerolaufradsatz würden er sich sehr freuen. Die maximale Publicity auf Ronny Social Media Kanälen ist jedem Sponsor gewiss.

Stay tuned ;)






Dienstag, 1. November 2016

DIY: K-Edge trifft Aerolenker

In Zeiten von "Aero is Everything" und Strava Trollen fahren immer mehr von uns die Kombination aus Carbonaerolenker und Garmin. Hier stellt sich die Frage der optimalen Befestigung des geliebten Gerätes. Viele unter uns entscheiden sich hier für eine Aerohalterung a la K-Edge. Die Vorteile gegenüber der billigen Standardhalterung aus Plastik, die am Vorbau oder Lenker befestigt wird, liegen auf der Hand. Der Garmin sitzt mittig vor dem Vorbau – dies ist aerodynamisch von Vorteil, da so die Frontfläche des Rades nicht erhöht wird. Ferner wird der Computer wesentlich strammer geklemmt, sodass er nicht gleich, z.B. auf Kopfsteinpflaster, durch die Gegend fliegt. Darüber hinaus muss man den Blick nicht so tief senken um den Garmin zu lesen und man ist besser in der Lage im Augenwinkel die Straße zu beobachten. Schlussendlich sieht die K-Edge Variante auch am besten aus, da man so ein cleanes modernes Cockpit erhält.


Dementsprechend gab es kein langes Nachdenken, als ich mir meinen ersten Garmin kaufte. Es musste die K-Edge Halterung im stylischen roten Eloxalkleid sein. Schnell riss ich die Verpackung auf, um die Halterung an meinen Zipp Vuka Sprint Aerolenker, den Urvater aller Aerolenker, zu schrauben. Aber Pustekuchen! Das elegante Tragflächenprofil geht mit einem ovalisierten Rohrquerschnitt nahe dem Vorbau einher. Dies machte die Montage unmöglich, da der Lenker einfach nicht rund war.
Die Lösung war dann doch recht offensichtlich. Es hieß die K-Edge Halterung mit dem Dremel zu bearbeiten und der Lenkerform anzupassen. Mittlerweile habe ich zwei Halterungen angepasst. Dabei hat sich für mich die folgende Reihenfolge der Arbeitsschritte herausgebildet.


1. Aufrauen der Eloxalschicht mit weichem Dremelaufsatz bei mittleren Umdrehungen (7-8)
Wie bei den weiteren Schritten werden beide Hälften der Halterung gleich bearbeitet.

Weicher Dremelaufsatz (rechts neu, links nach Benutzung)


2. Beschleifen mit einem harten Aufsatz bei mittleren Umdrehungen (7-8)
Hierbei sollte man mit gleitenden Bewegungen arbeiten, um zu vermeiden, dass Kanten entstehen. Zudem muss mehr Material in Richtung der Lochbohrungen entfernen werden und quasi nichts in der Rundung der Halterung (die ja später an der runden Ober- bzw. Unterseite des Lenkers aufliegt). Der Übergang sollte fließend sein.

Harter Dremelaufsatz


3. Probieren, ob ausreichend Material entfernt wurde.
Sobald man die Halterung etwas beschliffen hat, sollte man testen, ob sie schon passt. Es reicht natürlich aus, die obere und untere Hälfte hier einzeln an den Lenkern zu halten. Außerdem kann es durchaus sein, dass man die Halterung GEFÜHLVOLL auf den Lenker drücken muss – auch bei mir sitzt die eine Halterung recht stramm. Falls es einfach noch nicht passen will, heißt es zurück zu Schritt 2. Schleifen und Testen sollten sich am besten abwechseln, sodass man sich Schritt für Schritt vorarbeitet. Wenn nur noch ein wenig fehlt, kann man auch wieder zum weichen Dremelaufsatz wechseln und niedrige Umdrehungen verwenden.

4. Die Halterung anpassen.
Sobald beide Hälften im Groben passen, kann man die Halterung an den Lenker schrauben. Also werden die beiden Schrauben einfach wie üblich abwechselnd und gleichmäßig angezogen. Bevor man die Schrauben fest anzieht (2 Nm max.), sollte man den Garmin einrasten – nur so kann man die ideale Höhe erkennen. Oft ist nun aber die Halterung schief – horizontal betrachtet. Das sieht nicht nur uncool aus, sondern ist auch schlecht, wenn man z.B. seine GoPro an der Unterseite befestigen will. Es ist wahnsinnig schwierig, die K-Edge Halterung so zu beschleifen, dass sie 100% gerade sitzt. Hier hilft es einen dünnen Streifen Lenkerband erst einzulegen und dann einzukleben. Dieser muss ungefähr halb so breit wie die Halterung sein. Ich benutze Lenkerband von Lizard Skin, da es zum Rand hin dünner wird und man so die Neigung leichter anpassen kann. Man legt ihn entweder auf die Seite die zum Vorbau zeigt oder auf der anderen Seite ein – je nachdem wohin die Halterung sich neigt. Oft reicht es aus diesen Streifen nur an der unteren Hälfte der Halterung einzulegen. Sobald alles passt, kann man den Streifen mit Sekundenkleber fixieren und die Halterung festschrauben. Ich benutze auch noch reichlich Carbonmontagepaste, damit alles bombensicher hält. Außerdem verhindert dies die Korrosion des nackten Aluminiums.

Alternativen und Dinge, die es zu beachten gilt.
Nur Garmin Halterungen die mit 2 Schrauben befestigt werden, lassen sich auf diese Art und Weise an einen Aerolenker anpassen. Schließlich braucht man den vertikalen Spielraum der Schrauben zum anpassen. Natürlich muss die Halterung auch massiv gefertigt sein – eine CNC ausgefräste, wie z.B. von ROTOR, sollte man nicht noch weiter bearbeiten.
Natürlich beendet die Bearbeitung einer K-Edge Halterung mit einem Dremel den Garantieanspruch – eigentlich klar, aber das gute Stück ist ja an einem Aerolenker ohne Anpassung nutzlos. Der ganze Prozess kann eine harte Geduldsprobe sein, insbesondere die horizontale Anpassung. Es gibt mittlerweile auch Halterungen, die direkt an den Vorbau geschraubt werden, um dieses Problem zu lösen. Enve bietet eine für ihren Carbonvorbau an und auch Tune hat eine im Sortiment. Dieses sind allerdings Vorbau-spezifisch. Ferner ist auch nicht möglich hier eine GoPro zu befestigen. Außerdem gibt ist es auch Aerolenker wie z.B. von 3T, deren Mittelteil breit genug ist, um einfach eine Garminhalterung anschrauben zu können.
Bitte denkt immer an eure Sicherheit beim Arbeiten. Ich benutze bei der Arbeit mit dem Dremel immer eine Schutzbrille und Handschuhe, sowie eine Atemschutzmaske. Schließlich entsteht hier feiner Aluminiumstaub, den man nicht einatmen will.


Euch allen viel Erfolg mit eurem Aerocockpit und auf Strava! Wir sehen uns :)



Samstag, 15. Oktober 2016

Pictures of the month 2

Photo: Velox Berlin

Photo: Velox Berlin



Photo: OSC Cyclingteam Potsdam

Photo: Martin Peters (BRC Endspurt)

Photo: Martin Peters (BRC Endspurt)

Donnerstag, 13. Oktober 2016

One bike to rule them all!

Nowadays there is a bike for everything. We buy Gravel, Cyclocross and Road Bikes, since we want to ride the whole year around. Whereas many of us posses various bikes, beginners face a tough choice: Which bike should I buy? Especially if you are on a tight budget this decision takes a lot of pondering.

By this spring, I had managed to motivate a good friend of mine to start cycling. Unexperienced, her requirements for the first bike were simple. She wanted a fast ride for the street and for cross country. Moreover, the bike should be suitable for long tours, so it should come with mounting points for  a rack and mudguards. Naturally, it should be a durable quality build – all for no more than 1000€.

Taking all this into consideration it became clear that the new bike would be an Allroad Bike, also called Gravelgrinder – boasting mechanical disc brakes and a comfort-orientated Sport Geometry. There are few companies on the market that offer a quality bike at this price point. Planet X offered the best value-for-money here: Its London Road model is praised on their homepage as a "Do It All Commuter". Whence, the bike did fit the bill perfectly. A single bike to ride fast on the road as well as through fields and woods, all while offering comfort for bike traveling. Complete models are available for a breathtaking 1000 to 1200€, even without a sale on. However, we figured out an even better deal: As the frame was on sale for just over 200 quid, it seemed possible to build a complete bike for even less money! Admittedly only thanks to the stock of components which I have been collecting over the years. In the end, the bike owned us 810€ – including second hand bottle cages, pedals and computer. Naturally, it is a one of a kind example. But look for yourself, here is the complete list of parts.

Frameset: Planet X London Road (Blue Dragon) 217,00 Euro
Framematerial: Aluminum 6061, Forkmaterial: Aluminium and carbon
Headset: FSA Orbit Carbon 49,90 Euro
Cable Guide: 5 Euro
Derailleur-clamp:  Red 10,90 Euro
Rear Derailleur: Shimano 105 5700 25,00 Euro (or Shimano Dura Ace 7900 free)
Front Derailleur: Shimano Dura Ace 7800 free
STI: Shimano Dura Ace 7800 free
Brakes: Avid BB7 99,80 Euro
Cassette: Shimano Ultegra 6600 14-27 free
Chain: Shimano Ultegra 6700 19,00 Euro
Wheelset: Ambrosio Varo Disk 130,90 Euro
Tires: Ritchey Comp Speedmax 29,80 Euro
Crankset: Shimano 105 5700 64,70 Euro
Chainrings: Rotor Non Q Rings 50, 34 free
Bottom braket: KCNC Red free
Handlebars: Pro LT compact 31,8 26,90 Euro
Stem: KCNC Fly Ride 29,90 Euro
Bartape: Planet X Contrast Stitch 15 Euro
Saddle: Brooks B17 present
Seat post: Rose Xtreme free
Cables: Jagwire 26,90 Euro
Frame protectors: 23,90 Euro
Pedals: Shimano XT dual use free
Bottle cages: New Ultimate free
Computer: Polar CS100 free

Some impressions of the building process:

Fresh out of the box.

Mounting of the headset and fork.

Cutting the steerer tube using a Syntace Speed Cutter.

Enough spacers for height adjustment.

Fitting the bottom bracket with grease.

Blood, sweat and tears – it fits!

Mounting the brake discs with a torque wrench.

Tuned Dura Ace rear derailleur.

Fitting a KCNC front derailleur clamp.

Crepe paper and gripper paste compensates for loose tolerances.

Mounting the brakes requires some patience.

Fitting and cutting the cables is quite easy.

The result: 9,4kg!

The example of this custom bike shows clearly that it can be worth building you own bike. Companies like Planet X offer framesets at incredibly low prices when on sale – from TT to titanium Cyclocross Bike. If you have boxes full of parts, as in our case components and drive train parts, you can save an awful lot of money. It is advisable to use tuning parts from one brand only, as this ensures a uniform colour. Currently, the best option is KCNC. They have a huge range – from bolts to small parts. Furthermore, the KCNC stuff is ridiculously light and great value-for-money. Moreover, we mainly used products from the brand's lower priced line. Once again it showed that you can mix various Shimano 10speed components – extremely helpful if you are on a budget. Finally, the build proved that even heavily used componentry can be reconditioned and given a new lease of life.

I hope you enjoyed the little insight into the birth of one custom bike. I'm looking forward to hearing from you.

Samstag, 8. Oktober 2016

Blut, Schweiß und Tränen

Im Radsport kann eine Reifenbreite über Sieg oder Niederlage entscheiden. In einem Moment ist man im Endorphinrausch und im nächsten in einer Welt voller Schmerzen. Wohl noch nie habe ich ein solches Wechselbad der Gefühle erlebt, wie beim 2. AWH Straßenrennen am letzten Montag bei Halle. Für das verlängerte Wochenende um den Tag der Deutschen Einheit war ich nach Leipzig zu meiner Freundin gefahren. Schon die lange Autofahrt war begleitet von Sturm und Starkregen. Am Montagmorgen herrschte dann feinstes englisches Wetter. In Schkopau angekommen stellte ich dann erfreut fest, dass ich heute zusammen mit Ingolf fahren würde. Wertvolle Tipps gab uns Thorsten Riedel, der schon vor uns gefahren war – auf noch trockner Straße.





Die kurze Regenpause während des Warmfahrens gab dann aber nur der falschen Hoffnung auf ein trockenes Rennens Vorschub. Pünktlich zum Start setzte der Regen wieder ein. Fünfmal galt es den hügligen Kurs auf dem Gelände der Abfallwirtschaft Halle zu bewältigen, der einen knackigen Anstieg aufwies. Zwei Fahrer vom Team Radmitte versuchten früh das Rennen schnell zu machen. Allerdings führte dies noch nicht zu einer Selektion. Mittlerweile wurde auch der Regen wieder stärker. Nun wollte es Ingolf wissen und attackierte. Niemand ging mit und so konnte ich die anderen Fahrer piesacken, mit Sprüchen wie "Der zieht durch!" oder "Passt auf, den seht ihr nicht wieder!". Ingolf konnte sich einige Kilometer bis in die selektive Steigung hinein vorne halten. Schließlich erfolgte doch eine weitere Attacke, bei der ich mitging. Am Ende des Anstiegs erfolgte eine weitere Attacke  durch Roman Kaden (RadMitte Straßenteam), Rene Sachse (RC Gera '92) und Alexander Burggraf (RS Querfurt). Mir gelang es noch an die Gruppe heranzuspringen.





Schnell gelang es uns einen Vorsprung herauszufahren. Leider mussten Roman und meine Wenigkeit den Löwenanteil der Führungsarbeit leisten, da unsere Mitfahrer schon am Anschlag waren. Aufgedreht wie ich an dem Tag war, habe ich auch ein wenig geflucht und gemeckert – tut mir Leid Jungs, das war wirklich nicht böse gemeint! Dementsprechend schmiedeten Roman und ich den Plan, die beiden in der nächsten Runde am Hügel abzuhängen. Wie gesagt so getan, mit ihm am Hinterrad spurtete ich den Anstieg hinauf und riss eine Lücke.




Die letzten beiden Runden konnten wir uns nun die Arbeit brüderlich teilen, zumal wir beide absolut ebenbürtig waren. Am Ende hoben wir die Entscheidung für den Schlussanstieg auf – den ich im spontanen Anflug von Größenwahn auf dem großen Blatt in Angriff nahm, in der Hoffnung meinen Fluchtgefährten abhängen zu können. Oben angekommen waren wir beide völlig am Ende, aber immer noch zusammen. Daraufhin ließ ich Roman nach vorne, da ich auch einfach nicht mehr konnte. Er fuhr dann auch als Erster um die letzte Kurve. Den schicken goldenen Pokal vor Augen, probierte ich im Tigersprung doch noch nach vorne zu kommen. Schlussendlich lag Roman dann doch zwei oder drei Reifenbreiten vorne, aber das sollte einen Augenblick später keine Rolle mehr für mich spielen.



Denn als ich meinen Blick von den der Straße hob, sah nur noch eine Leitplanke auf mich zurasen. In diesem Moment schoss mir nur noch eine Frage durch den Kopf: Drüber oder drunter? Instinktiv entschied ich mich für die letztere Alternative. Folglich probierte ich zu bremsen und leicht gegenzusteuern, wobei ich auf dem spiegelglatten Asphalt wegrutsche. Zusammen mit meinem Rad schlitterte ich unter die Leitplanke, nur erwischte ich auch noch den Pfosten derselben. Nun lag ich da und alles tat weh. Ich konnte nur Blut überall an meinem rechten Bein sehen. Sofort war auch Hilfe da. Man legte mich auf eine Trage und ich bekam noch mit, wie ein weiterer Fahrer in mein wieder aufgerichtetes Bike fuhr – alles Gute kommt halt immer zusammen.
Die Freunde von der DLRG haben mich dann  im Rettungswagen erstversorgt. Alle kümmerten sich rührend um mich, besonders der Rennorganisator Günther Pötzsch und dessen Frau. Nachdem Ingolf sich noch mit vollem Einsatz den 6. Platz gesichert hatte, nahm er an meiner Stelle an der Siegerehrung teil und brachte mir Blumen und Siegprämie in den Krankenwagen. Recht bald ging es dann auch in einen anderen Rettungswagen und mit Blaulicht ins Unfallklinikum. Dort stellten sich die Verletzungen schließlich als recht harmlos heraus – ein Haufen Prellungen und fiese Schürfwunden. Währenddessen hatte Herr Pötzsch mein Auto sicher abgestellt und holte meine Freundin und mich anschließend aus dem Krankenhaus ab. Hier nochmals ein ganz großes Dankeschön dafür!
Am Ende des Tages konnte ich auch nach Hause fahren. Auch mein geliebtes Canyon F10 hat den Crash überlebt. Glückwunsch auch noch mal an Roman – sein lesenswerter Rennbericht ist hier verlinkt. Euch allen viel Spaß in der Offseason, bzw. Crosssaison, und weiterhin sturzfreies Radfahren!
Euer Nikkl


Mittwoch, 28. September 2016

Unter Freunden

Samstag nachmittag in Vorpommern, im Schatten einiger Windräder: die Ullmax Radsporttage gehen los, ich bin für Velox Berlin am Start. Das zweitägige Event findet jedes Jahr im September in Loitz bei Greifswald statt. Die HSG Uni Greifswald organisiert am Samstag ein Zeitfahren und am Sonntag ein Rundstreckenrennen, bzw. Kriterium. Beide Rennen zusammengenommen gehen in eine Omniumwertung ein. Dabei fahren Lizenzfahrer und Hobbysportler jeweils ihre eigenen Rennen – im Gegensatz zum allgemeinen Trend der Jedermannrennen. Wie schon letztes Jahr sind auch diesmal Tobias Tetzlaff und seine Freundin Rebecca Sadowsky zu Besuch. Während Tobias das Lizenzrennen für das Team Embrace the World in Angriff nimmt, hält Rebecca alles auf der Kamera fest.

Zunächst geht es am Samstag zum Einzelzeitfahren nach Dersekow. Die Startzeit ist sehr studentenfreundlich um 16 Uhr. Demnach gehe ich tiefenentspannt an die Startlinie. Leider weht ein für Norddeutschland typischer strammer Wind. Somit muss ich die ganzen 14 Kilometer kämpfen, um das Rad gerade zu halten. Schlussendlich reicht es nur für den 5. Platz im ungleichen Kampf –  ich auf dem Straßenrad gegen die Konkurrenz auf Zeitfahrrädern.


Zuvor hat sich Tobias mit einer fulminanten Energieleistung den 7. Platz gesichert und das gegen die Konkurrenz aus dem ganzen Bundesgebiet. Allerdings sind wir beide danach so am Ende, dass wir das coole Paarzeitfahren in der Dämmerung sausen lassen. Sei es drum! Es gibt genug zu erzählen, schließlich haben wir uns seit dem Frühjahr nicht gesehen und sind schon als Teenager gemeinsam in ganz Deutschland von Radrennen zu Radrennen getingelt.


Nun ist es Sonntagmittag und ich war wohl noch nie so pünktlich zu einem Radrennen, wie heute in Loitz. Aber wir sind zu viert. Rebecca möchte gern Fotos vom Fixed Kriterium machen, das zum ersten Mal bei den Ullmax Radsporttagen ausgetragen wird. Während also Tobias und ich uns warmfahren und über Material philosophieren, sind Rebecca und meine Freundin fleißig am Fotografieren.


Tobias muss zuerst an die Startlinie und darf vorlegen. Und es geht spektakulär zur Sache! Tobias hat mit dem Wind zu kämpfen und der starken Konkurrenz – als Einzelstarter gegen mehrere Teams. Immer wieder versuchen sich einzelne Fahrer abzusetzen, aber Tobias fährt aktiv und clever mit. Schließlich bildet sich 12 Runden vor Schluss die entscheidende Gruppe und er stößt im letzten Moment dazu. In der vorletzten Sprintwertung kann Tobias die ersten Punkte einsammeln. Somit muss er den Schlussspurt für sich entscheiden, um sich einen Platz auf dem Podium zu sichern. Er packt es dann auch und wird so 2. in der Tageswertung.



Nun muss ich aber nachlegen! Schließlich gilt es das Rundstreckenrennen der Hobbyklasse zu gewinnen – will ich mir die Chance auf einen Podiumsplatz in der Omniumwertung erhalten. Außerdem feuert mich ja meine Freundin an, es muss also klappen! Der Kurs führt über 2,4 flache Kilometer rund ums Solarfeld und muss 16 Mal absolviert werden. Wie schon am Samstag ist das Starterfeld überschaubar, aber qualitativ stark besetzt.



Schon nach wenigen Runden kann ich mich mit einem weiteren Fahrer, Maik Möller, absetzen. Wir harmonieren gut, wobei ich den Löwenanteil der Führungsarbeit übernehme. Im Gegenzug verspricht mein Fluchtgefährte mir den Sieg zu überlassen. Zwei Runden vor Schluss können wir die anderen Fahrer vor uns sehen - wir haben damit fast 4 Minuten Vorsprung herausgefahren. Wir sehen aber davon ab auf das Feld aufzufahren und lassen es die letzten beiden Runden gemütlicher angehen.


Schließlich lässt mich Maik den Showsprint gewinnen. Somit kann ich mir den Tagessieg sichern und zum zweiten Mal in Folge das Rundstreckenrennen in Loitz gewinnen. Am Ende belege ich in der Omniumwertung Platz 2 hinter Maik, der mich im entscheidenden Zeitfahren um wenige Sekunden geschlagen hatte. Dritter wird Jan Miltzow (HSG Uni Greifswald). 



Tobias schafft auch noch den Sprung auf das Podium und wird Gesamtdritter in der Lizenzklasse. Somit sammelt er einen weiteren Podestplatz für das Team Embrace the World – ein tolles Projekt, das die Welt durch Radfahren ein wenig verbessern will. Mein Dank gilt hier auch der HSG Uni Greifswald, die eines der wenigen Radrennen hier in Mecklenburg Vorpommern organisiert. Besonders schön ist es, dass es neben den getrennten Veranstaltungen für Hobbyfahrer und Lizenzfahrer auch ein Kriterium für Fixies gab. Dank dessen haben noch etwas mehr Zuschauer und Teilnehmer den Weg nach Loitz auf sich genommen. Hoffentlich finden nächstes Jahr noch mehr von euch den Weg in den Norden und wir können dann gemeinsam die Reifen qualmen lassen!



Ein großes Dankeschön an Rebecca Sadowsky für die tollen Fotos!

Velox Berlin

Team Embrace The World Cycling